Projekt

Insbesondere Angehörige suchen den Kontakt, die Ansprache und Zeiten der Aufmerksamkeit für den Menschen im Koma. Der Mensch im Koma berührt trotz seiner scheinbar abwesenden Lage etwas in uns, wenn wir ihm achtsam begegnen. Diese Erfahrung von Verbundenheit wollten wir systematisch ergründen, um ein strukturiertes Konzept für einen Besuch bei einem Komapatienten zu entwickeln. Dabei wurden bekannte Erkenntnisse über nonverbale Kommunikation ebenso berücksichtigt, wie jene über innere Erfahrungen von Menschen, die nicht mehr im Wachbewusstsein sind. In den Jahren 2018 bis 2022 konnten wir 20 Komapatienten mehrfach besuchen. Dabei haben wir verschiedene Strukturen für einen Besuch ausprobiert. Daraus wurde ein wiederholbares Vorgehen zur Kontaktaufnahme mit Menschen im Koma und mit ihrem Umfeld im Sinne einer Kommunikation entwickelt.

Im Herbst 2024 gibt es erstmalig eine dreitägige Fortbildung, um Tiefenwahrnehmung und Kommunikation mit Komapatienten in der Intensivstation zu üben und zu reflektieren.

Team

Bild
Anton Baier
Foto von Anton Baier
Pastoralreferent und Klinikseelsorger auf der internistischen Intensivstation am Klinikum Nürnberg | Campus Nord

Ausgebildet als Klinikseelsorger am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg und in Seelsorge bei Menschen in anderen Bewusstseinszuständen bei Peter Frör auf der Intensivstation im Krankenhaus Bethel in Bielefeld.

Aus Theologie, Bibliodrama, Psychodrama und in Zusammenarbeit und Dialog mit Medizinern und Pflegenden eigene Entwicklung einer seelsorglichen Haltung zur Begleitung und Kommunikation mit Komapatienten.

Seit 2014 Seelsorger mit Schwerpunkt Intensivstation und Psychiatrie.

Claudio Ettl
Foto von Claudio Ettl
Theologe und stv. Direktor der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg

Studium der Philosophie und katholischen Theologie, daneben Ausbildung als Journalist.

Mitwirkender am vorausgehenden Projekt „Strukturierte Wahrnehmung“ zur Kommunikation mit Komapatienten. Daraus Entwicklung eines Modells, das die Aspekte von „Schwelle“ und „Schweigen“ als besondere Orte von Kommunikation berücksichtigt.

Dr. Arnim Geise
Foto von Arnim Geise
Bereichsleitender Oberarzt der internistischen Intensivstation am Klinikum Nürnberg | Campus Nord

Internist, Pneumologe, Intensiv- und Notfallmediziner.

Ausgebildet an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Als bereichsleitender Oberarzt zunächst in Bielefeld und seit 2014 am Klinikum Nürnberg kontinuierlich mit Patienten im Koma in Kontakt.


Kontakt

Wenn Sie Interesse an diesem Thema haben und weitere Fragen oder Anregungen haben, dann freuen wir uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen. Gerne stellen wir Ihnen dann auch unser Taschenblatt in einer stabilen Version zur Verfügung.