Fortbildung

Koma & Kommunikation

"Wer nicht sprechen kann, hat trotzdem etwas zu sagen …"

In der Begegnung mit Komapatient:innen stellt sich oft die Frage, was Menschen in diesem Zustand mitbekommen, was sie wahrnehmen oder wie sie am Geschehen teilnehmen.
Mit dem Konzept der Tiefenwahrnehmung beschreiben wir eine Kommunikationsmöglichkeit und den Nutzen für die tägliche Arbeit mit Komapatient:innen. Die für jedes Behandlungsgeschehen heilsame Beziehung zum Mitmenschen kann somit auch im Kontakt mit Menschen in anderen Bewusstseinszuständen erkundet und entwickelt werden.

Der dreitägige Kurs vermittelt dieses Konzept und wird durch praktische Übungen auf einer Intensivstation vertieft und in der Fortbildungsgruppe reflektiert. Die Fortbildung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (cph) sowie der internistischen Intensivstation am Klinikum Nürnberg | Campus Nord.
Die Fortbildung hat einen interprofessionellen Fokus und richtet sich an Mitarbeitende aus Medizin, Pflege, Therapie und Seelsorge.

Themen

Bewusstsein und Koma
Der Körper als Kommunikationsangebot
Stille und Kommunikation
Einführung in die Tiefenwahrnehmung
Übende Begegnung mit Komapatienten
Fortbildung und Auswertung

Ein Teil des Abendprogramms der ersten Fortbildung "Koma & Kommunikation" im Herbst 2024 war auch die Konzertlesung "Echos der Stille" des cph.

... zum Video bei YouTube [externer Link]

Feedback

"Wissenschaft und Spiritualität sollten ineinander greifen, um Patienten gut versorgen und wahrnehmen zu können."

Peggy, Intensivpflege

"Entschleunigung öffnet den Blick für das Wesentliche – vertraue deinem Bauchgefühl."

Marcel, Klinikseelsorge

"Ich habe nicht nur einen neuen Einblick in die Patientenwelt von komatösen Patienten erhalten, sondern auch in andere Berufsgruppen."

Sandy, Intensivpflege

"Koma und Kommunikation schließen sich nicht aus, sondern gehören zusammen."

Jörg, Klinikseelsorge

In den Begegnungen mit den "Menschen an Maschinen" …

… kann ein Perspektivenwechsel eine Chance darstellen.
… schafft es eine andere Wirklichkeit, wenn Gedanken und Gefühle ausgesprochen werden.
… sind sowohl Demut als auch Spiritualität gegenwärtig.
… kann alles geschehen, aber nichts muss geschehen.
… kann auch Unsicherheit zu einer Begegnung führen.
… kann eine Person mit ihrer Persönlichkeit entdeckt werden.
… wird klar, dass auch die Maschinen von Menschen abhängig sind.

"Ich habe eine andere Art der Begegnung mit Patienten erfahren: Ankommen, Stille, Wahrnehmung – bei mir und den Patienten – Resonanzfelder spüren und ansprechen."

Karin, Ergotherapie

"Die Fortbildung hat mir Motivation und Sicherheit gegeben zur Kommunikation im Zwischen-Raum mit PatientInnen im Koma."

Katja, Klinikseelsorge

"Mir ist noch einmal bewusst geworden, dass wir mit Menschen arbeiten und wir behutsam mit ihnen umgehen müssen."

Petra, Intensivpflege

"Es ist wichtig, mir erwartungslos Zeit zu nehmen und dann auf eine Resonanz zu achten, in mir und von PatientIn, damit Kommunikation ohne Worte entstehen kann."

Thomas, Klinikseelsorge

Ich wurde darauf sensibilisiert, …

… mir Zeit zu nehmen.
… die Stille zu nutzen.
… mehr hinzuschauen und weniger zu agieren.
… offen zu sein für unerwartete Wahrnehmungen.
… die Legitimation des Handelns zu hinterfragen.
… das Ereignen im Zwischen-Raum wahrzunehmen.
… keine Erwartungshaltung zu haben.

"Ich habe einen Impuls erhalten, mich Perspektivenwechsel zu trauen bzw. zu ermöglichen und diese ggf. wirken zu lassen, ohne zu bewerten."

Meike, Intensivpflege

"Ich habe eine Orientierung für den Raum des Ungewissen erhalten."

Christine, Heilpädagogik

"Mir hat die Fortbildung Mut gemacht, mir bei Patienten im Koma Zeit zu nehmen, um sie besser wahrzunehmen, sowie Gefühle und Resonanzen zu erkennen und anzusprechen."

Michael, Klinikseelsorge

"Ich habe einen anderen Zugang zur Kommunikation erhalten: abwartend und offen."

Judith, Psycholog. Psychotherapie